Mehr für weniger: Weltweit erste 32-Kanal-Hörimplantate von TODOC zu einem deutlich niedrigeren Preis

Die langjährige Forschung, der unternehmerischer Mut und die positive Philosophie von Kyou Sik Min sowie der Einsatz eines LPKF ProtoLasers als Enabling Technologie machten es möglich: Die Entwicklung revolutionärer Cochlear-Implantate.

Noch während seines Studiums und nach Jahren der Forschung in Cochlear-Implantate gründete der Unternehmer Kyou Sik Min im Jahr 2015 „TODOC“. Ein Unternehmen mit einer klaren Vision: Hörgeschädigten Menschen den Zugang zu sonst sehr teuren Implantaten zu ermöglichen. Kyou Sik Min glaubte, dass er ein Produkt von mindestens derselben Qualität für 20.000$ weniger als den Durchschnittspreis von derzeitigen Hör-Implantaten bieten könnte. Nur 5% der weltweit hörgeschädigten Menschen - geschätzt auf mehr als 460 Millionen - können sich teure Implantate leisten. Die Kosten zusammen mit einer notwendigen Operation können momentan zwischen $40.000 und $100.000 liegen. Dabei steigt die Anzahl der hörgeschädigten Menschen mit der steigenden Bevölkerungsanzahl stetig. Die Folge: Ein wachsender Markt mit großem Potential.

Kyou Sik Mins Weg, von der Forschung bis hin zur Gründung seines Unternehmens, war allerdings nicht immer einfach: Der anfängliche Forschungsprozess lief zäh und dauerte an. Um Cochlear-Implantatelektroden zu entwickeln, mussten Halbleiterprozesse und neue Technologien verwendet werden. Wie biokompatibel und sicher die Materialien sind, die für die Halbleiterprozesse verwendet werden, ließ sich lange Zeit nicht exakt beantworten.  Ein Schritt zurück musste gemacht werden, um bereits bewährte biokompatible Materialien zu verwenden und die verfügbaren vorhandenen Prozesse in der Verarbeitung von Cochlear-Elektroden drastisch zu verbessern.

Da alle Materialien des Implantats biokompatibel sein müssen, sind Ätz-Techniken – die zum Teil für die Herstellung der jeweiligen Technologien notwendig sind und anschließend im Implantat verbaut werden - keine Option. Die Lösung: Chemikalienfreie Materialverarbeitung, die durch den LPKF ProtoLaser U3 möglich gemacht wurde. Bereits im Jahr 2016 erwarb TODOC den Hightech-Laser.

Das TODOC-Team nutzte den LPKF ProtoLaser R4, um 16 µm breite Linien mit einem Pitch von 32 µm auf einem Platinlegierungsfilm zu strukturieren und integrierte so 32-Kanal-Kontakte und Drähte in einem einzigen Prozess. Ein großer Fortschritt im Vergleich zur manuellen Herstellung einer 22-Kanal-Elektrode, welche sonst im traditionellen Herstellungsprozess verwendet wurde. Nach mehreren Schritten zur Kapselung der Kontakte und Drähte ist das Elektrodenarray abgeschlossen. Dieser Durchbruch in der erwarteten Signalqualität, sowie die Ankündigung des Preisspektrums und die mögliche Massenproduktion des neuen Cochlear-Implantats, blieben nicht unbemerkt.

Im Jahr 2021 wurde Kyou Sik Min, CEO und Gründer von TODOC, zum Entrepreneurship World Cup eingeladen, wo er die „global finals“ erreichte und sie gewann. Er nahm einen Preis von $500.000 mit nach Hause. Die Belohnung, neben der finanziellen Injektion für den Beginn klinischer Tests, trug wesentlich zur Anerkennung und zum Zugang zu weiterer Finanzierung bei. Auf diese Weise gewann TODOC bis zu $3.5 Millionen an Forschungs- und Entwicklungsfördermitteln von der koreanischen Regierung, um das 32-Kanal-Cochlear-Implantat innerhalb von vier Jahren zu kommerzialisieren.

Implantate müssen strenge nationale Genehmigungen bestehen, bevor sie auf dem Markt erhältlich sind. Die klinischen Tests begannen Ende 2022. Die Ergebnisse wurden bereits auf der spezialisierten Konferenz zum Thema Cochlear-Implantate, APSCI 2023, in Seoul vorgestellt. Kyou Sik Min und seine Kollegen erwarten die endgültige Genehmigung des Koreanischen Ministeriums für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit (MFDS), um die Kommerzialisierung des Implantats mit zugehöriger Elektronik voranzutreiben.

Durch den Einsatz des LPKF ProtoLasers R4 lässt sich die Produktion vervielfachen. Er ist in der Lage, Platinlegierungen, die häufig in Cochlear-Implantaten und anderen implantierbaren Nervenprothesen verwendet werden, ohne Grat zu bearbeiten. Die Proben aus Platinlegierungen wurden erfolgreich mikrostrukturiert, ohne dass die bei Halbleiterprozessen verwendeten giftigen Chemikalien zum Einsatz kommen. Wenn Patienten und Kliniken das Produkt positiv aufnehmen, ist ein organisches Wachstum auf dem derzeitigen Markt für Cochlear-Implantate garantiert.

TODOC hat eine Neuroelektroden-Technologie entwickelt, die sich sicher in den menschlichen Körper implantieren lässt und zur Behandlung verschiedener neuropathischer und motorischer Störungen sowie von Hörschäden eingesetzt werden kann. Die Verwendung des ProtoLaser ist die ideale Lösung für die Herstellung von Elektroden, die an verschiedenen Nervensystemen im menschlichen Körper angebracht werden können.

TODOC ist ein koreanisches Wort, das das Klopfen auf die Schulter einer anderen Person nachahmt.

Pionierarbeit bei Cochlea-Implantaten - Die inspirierende Geschichte von Kyou Sik Min und dem High-Tech-Durchbruch von TODOC


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